DIE STUNDE DA WIR NICHTS VONEINANDER WUSSTEN

von Peter Handke

Stadttheater Klagenfurt
Oktober 2019

Koproduktion mit der
KULA Compagnie

REGIE: Robert Schuster

25-Die-StundecKhFessl

Das müssen Sie gesehen haben, denn das haben Sie so noch nie gesehen!

"Ohne Sprache zu sein, geht nicht mit einem Verlust oder Mangel einher. Eher im Gegenteil. Die Worte sind plötzlich für alles zu klein geworden. Am Ende geht man aus dem Theater voll mit Bildern und weiß, die Stunde, da wir nichts voneinander wussten, das ist jetzt und immer. Und nur die Sprache täuscht uns darüber hinweg, dass jeder in Wahrheit für sich selbst ist und dass es wohl nur die Sprache ist, die die Menschheit davor bewahrt, verrückt zu werden."

Barbara Frank, ORF

18-Die-StundecKhFessl
27-Die-StundecKhFessl
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BESETZUNG
Hadar Dimand
Pasquale Di Filippo
Nasir Formuli
Magda Kropiunig
Céline Martin-Sisteron
Sarah Merler
Alexandre Ruby
Jonas Schlagowsky
Katharina Schmölzer
Romaric Séguin
Axel Sichrovsky
Katja Uffelmann

REGIE
Robert Schuster

CHOREOGRAPHIE
Martin Gruber

CHOREOGRAPHISCHE MITARBEIT
Viatcheslav Kushkov

BÜHNE & KOSTÜME
Sascha Gross

MUSIK & SOUNDS
Max Bauer

DRAMATURGIE
Sylvia Brandl
Ina Tartler

BESETZUNGREGIEAUSSTATTUNGMUSIK & SOUNDSCHOREOGRAPHIECHOREOGRAPH. MITARBEITDRAMATURGIE
Hadar DimandRobert SchusterSascha GrossMax BauerMartin GruberViatcheslav KushkovSylvia Brandl
Pasquale Di FilippoIna Tartler
Nasir Formuli
Magda Kropiunig
Céline Martin-Sisteron
Sarah Merler
Alexandre Ruby
Jonas Schlagowsky
Katharina Schmölzer
Romaric Séguin
Axel Sichrovsky
Katja Uffelmann

PRESSE

DIE PRESSE  12.10.2019

von Barbara Petsch

In Klagenfurt verlegte Regisseur Robert Schuster Handkes zauberhaften dramatischen Essay über die Enklave in den Krieg. (…) Die Figuren reagieren unterschiedlich auf die Bedrohung. Einige springen auf ihr Skateboard oder auf ihr Rad und kurven unbekümmert herum. (…) Jedenfalls hat sich Schuster sehr viel einfallen lassen. Vor allem die Musik und die Geräusche (Max Bauer), die teils eingespielt, teils von den Akteuren selbst hervorgebracht werden, sind großartig. Ebenso das tänzerisch versierte Ensemble. (…) Das Stück zelebriert in fantasievoller und durchaus heutiger Form jene pure Poesie, voll Eigensinn und Geheimnis, für die Handke den höchsten Lorbeer der Literatur bekam.

DER STANDARD  12.10.2019

von Michael Cerha

Ein hypnotischer Abend (…) Obwohl auf der Bühne zwei Stunden lang kein Wort fällt, liefert die Inszenierung ein eindrucksvolles Beispiel für die Macht szenischer Anweisungen. Regisseur Robert Schuster führt, in Weiterentwicklung der Praktiken von Moshé Feldenkrais, mit dem Choreografen Martin Gruber die sechs Darstellerinnen und sechs Darsteller mit fantasievollen Requisiten über die offene, im Hintergrund von einem wallenden Tuch begrenzte Bühne. Das nimmt Handke beim Wort. “Je länger man schaut, desto halluzinatorischer kann das werden”, hatte dieser 1992 vor der Uraufführung des Werks gemeint. Verstärkt wird der zunehmend halluzinatorische Eindruck auch durch eine Steigerung, die sich aus der Abfolge der Bilder dieses Weltkaleidoskops ergibt.

KLEINE ZEITUNG  12.10.2019

von Marianne Fischer

(…) Mini-Szene reiht sich da an Mini-Szene, alle perfekt durchchoreografiert (Choreografie: Martin Gruber). (…) Mit schweißtreibender Körperlichkeit ist das hervorragende Ensemble im Einsatz. Nur zu zwölft stemmen sie über 340 Rollen und sind dafür auch auf Skateboard, Rollschuhen oder Stelzen unterwegs – auch das Geschehen hinter der Bühne mit den zig Kostümwechseln muss beeindruckend sein. (…) Starker Applaus für das großartige Team, aber wohl auch für den frischgebackenen Nobelpreisträger (…)

KRONEN ZEITUNG  12.10.2019

von Christina N. Kogler

Grandiose Handke-Premiere zum Literaturnobelpreis – “Die Stunde da wir nichts voneinander wußten”: Als bildmächtiger Gang über den großen Platz der Zeit, vermisst sie am Donnerstag des Menschen ewiges Getriebe im Weltenlauf und findet wortlos eine Sprache, die alles Existenzielle umfasst. (…) Auf schwarzer minimalistisch-stimmiger Bühne (Sascha Gross) und vor weißem Vorhang jeglicher Verortung enthoben, entlassen “Starterboxen” ein zwölfköpfiges Ensemble, das sich körperbetont und mit vollem Einsatz in zwei atemlos dichten Stunden (ohne Pause) unzählige Menschen-Bilder erläuft, erwandert, erfährt – erlacht, erweint, erschreit und erkeucht. Ein Schau-Spiel im Wortsinn – zur großen Strophe verdichtet. (…) Schusters feinnervige Regie ist ganz nahe am Puls des Menschseins, einmal hart und laut, dann wieder der klingenden Stille überantwortet, die Max Bauers vielstimmige Musik- und Geräuschkulisse eindringlich verhört; Gross´kongeniale Kostüme umfassen Jahrhunderte und heben Handkes visionäre Bestandsaufnahme auf (fein)stoffliche Ebene. Grandios!

APA 12.10.2019

von Karin Waldner-Petutschnig

Ein durchchoreografiertes Treiben, dessen grandiose Teamleistung am Ende bejubelt wurde. (…) Das internationale Ensemble stemmt die Herausforderung mit Bravour (…). Die durchdachte Lichtregie schaftt berührende Szenen und macht den Abend zu einem dichten, assoziativen Erlebnis.

Axel Sichrovsky
axel.sichrovsky@gmail.com