Regie: Alia Luque
Wie kann man zu sich selbst finden in einer von männlichen Zwängen geprägten, katholisch-provinziellen Gesellschaft, in der Menschen unfrei sind, weil sie von den Blicken der anderen abhängen?
Federico García Lorca, bedeutendster spanischer Dichter des 20. Jahrhunderts, stellt mit Yerma, uraufgeführt 1934 in Madrid, eine radikale Frauenfigur ins Zentrum seines gleichnamigen Stücks: Sie will unbedingt ein Kind – doch ihr Mann will nichts davon wissen. Und die enge, ländlich-provinzielle Gesellschaft gesteht ihr keine Freiheit zu: im Gegenteil sind die Blicke der Anderen stets auf Yerma gerichtet.
Die spanische Regisseurin Alia Luque die u. a. am Burgtheater, am Schauspiel Stuttgart, am Landestheater Niederösterreich, am Thalia Theater Hamburg inszeniert hat, verortet Lorcas »tragische Dichtung« mittels einer speziell für das Stadttheater Klagenfurt entstandenen Neuübersetzung in Kärnten (wiewohl Lorcas komplexe, bildgewaltige Kunstsprache nicht einfach ins »Kärntnerische« übertragen wird) – und macht so deutlich, wie allgemeingültig heute und hier Lorca, ebenso wie sein Zeitgenosse und »Vetter im Geiste«, Horváth, ist.
BESETZUNG
Silja Bächli
Jannik Görger
Florentin Groll
Tino Hillebrand
Andreas Patton
Axel Sichrovsky
Jakob Tögel
REGIE
Alia Luque
FILM
Sophie Lux
BÜHNE
Christoph Rufer
KOSTÜME
Ellen Hofmann
DRAMATURGIE
Hans Mrak
BESETZUNG | REGIE | FILM | BÜHNE | KOSTÜME | DRAMATURGIE |
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Silja Bächli | Alia Luque | Sophie Lux | Christoph Rufer | Ellen Hofmann | Hans Mrak |
Jannik Görger | |||||
Florentin Groll | |||||
Tino Hillebrand | |||||
Andreas Patton | |||||
Axel Sichrovsky | |||||
Jakob Tögel |
PRESSE
von Tina Perisutti
Zwei Projektionsflächen [Bühne & Film], die gleichwertig wie kongenial miteinander korrelieren – die sich ineinander verweben – als sprachlich untertiteltes Gesamtkunstwerk. (…) Eindringliches Theater, das nicht kalt lässt.
von Karin Waldner-Petutschnig
(…) ein beklemmendes Theaterexperiment voll eindringlicher Bilder.
von Marianne Fischer
Im Film wird gebetet, es wird gegessen und man begegnet sich auf dem Weg, auf der Bühne entfalten die Schauspieler im Sprechen emotionale Kraft, bleiben dabei aber immer auf Abstand und die manchmal fast schmerzhaft langen Pausen zwischendurch werden mit der genialen Musik von Antonio Vivaldi gefüllt. Vom Frühling bis zum Winter verfolgt man so rund 100 Minuten lang die Geschichte durch “Die vier Jahreszeiten”, bis Tempo und Gefühle langsam einfrieren.
Selected Works
NICHT SEHEN 2022Schauspiel
REIGEN 2021Schauspiel
DER WIDERSPRÜCHLICHE 2021Schauspiel Tanz Performance
OLEANNA VR-360° 2020Regie
OLEANNA 2019Regie
VOR SONNENAUFGANG 2019Schauspiel
IWANOW 2018Schauspiel
4.48 PSYCHOSE 2018Regie
INTERVIEW 2016Regie
WUT 2016Regie
DER KICK 2014Regie
QUARTETT 2013Regie
HELDEN WIE WIR 2013Regie
HEROS TATSchreiben