YERMA

Federico Garcia Lorca

Stadttheater Klagenfurt Oktober 2022

Regie: Alia Luque

stadttheater klagenfurt

Wie kann man zu sich selbst finden in einer von männlichen Zwängen geprägten, katholisch-provinziellen Gesellschaft, in der Menschen unfrei sind, weil sie von den Blicken der anderen abhängen?
Federico García Lorca, bedeutendster spanischer Dichter des 20. Jahrhunderts, stellt mit Yerma, uraufgeführt 1934 in Madrid, eine radikale Frauenfigur ins Zentrum seines gleichnamigen Stücks:  Sie will unbedingt ein Kind – doch ihr Mann will nichts davon wissen. Und die enge, ländlich-provinzielle Gesellschaft gesteht ihr keine Freiheit zu: im Gegenteil sind die Blicke der Anderen stets auf Yerma gerichtet.
Die spanische Regisseurin Alia Luque die u. a. am Burgtheater, am Schauspiel Stuttgart, am Landestheater Niederösterreich, am Thalia Theater Hamburg inszeniert hat, verortet Lorcas »tragische Dichtung« mittels einer speziell für das Stadttheater Klagenfurt entstandenen Neuübersetzung in Kärnten (wiewohl Lorcas komplexe, bildgewaltige Kunstsprache nicht einfach ins »Kärntnerische« übertragen wird)  – und macht so deutlich, wie allgemeingültig heute und hier Lorca, ebenso wie sein Zeitgenosse und »Vetter im Geiste«, Horváth, ist.

stadttheater klagenfurt

BESETZUNG

Silja Bächli
Jannik Görger
Florentin Groll
Tino Hillebrand
Andreas Patton
Axel Sichrovsky
Jakob Tögel

REGIE
Alia Luque

FILM
Sophie Lux

BÜHNE
Christoph Rufer

KOSTÜME
Ellen Hofmann

DRAMATURGIE
Hans Mrak


BESETZUNGREGIEFILMBÜHNEKOSTÜMEDRAMATURGIE
Silja BächliAlia LuqueSophie LuxChristoph RuferEllen HofmannHans Mrak
Jannik Görger
Florentin Groll
Tino Hillebrand
Andreas Patton
Axel Sichrovsky
Jakob Tögel

PRESSE

KRONEN ZEITUNG  8.10.2022

von Tina Perisutti

Zwei Projektionsflächen [Bühne & Film], die gleichwertig wie kongenial miteinander korrelieren – die sich ineinander verweben – als sprachlich untertiteltes Gesamtkunstwerk. (…) Eindringliches Theater, das nicht kalt lässt.
 

APA  1.11.2022

von Karin Waldner-Petutschnig

(…) ein beklemmendes Theaterexperiment voll eindringlicher Bilder.

KLEINE ZEITUNG  7.10.2022

von Marianne Fischer

Im Film wird gebetet, es wird gegessen und man begegnet sich auf dem Weg, auf der Bühne entfalten die Schauspieler im Sprechen emotionale Kraft, bleiben dabei aber immer auf Abstand und die manchmal fast schmerzhaft langen Pausen zwischendurch werden mit der genialen Musik von Antonio Vivaldi gefüllt. Vom Frühling bis zum Winter verfolgt man so rund 100 Minuten lang die Geschichte durch “Die vier Jahreszeiten”, bis Tempo und Gefühle langsam einfrieren.

Axel Sichrovsky
axel.sichrovsky@gmail.com